Montag - 3.09.2007 - Kongeparken - Engsnes b. Flekkefjord


durch Jaeren
Das Wetter ist auch am Morgen noch beständig unbeständig. Wir fahren noch einmal in Richtung Stavanger und besuchen das große Einkaufszentrum Kvadrat (größtes Einkaufszentrum von Norwegen). Sobald wir uns der Küste nähern, merken wir, dass der Wind immernoch sehr stark ist. Nach unserem Einkaufsbummel fahren wir über Nebenstraßen durch Jaeren mit dem Ziel Obrestad Fyr. Die Landschaft ist hier nicht typisch norwegisch. Es gibt große ebene Felder und einen fast flachen Küstenstreifen. In Reiseführern steht, es sähe hier aus wie in Dänemark.

durch Jaeren

Obrestad Fyr
Ganz grob mag das stimmen - bei genauerem Hinsehen gibt es aber viel mehr Steine (z.B. Wälle zwischen den Feldern). Das kennen wir aus Dänemark so eigentlich nicht. Vom Leuchtturm aus fahren wir weiter über Egersund in Richtung Flekkefjord. Wir nehmen dazu die küstennah verlaufende RV44. Großenteils kennen wir diese Gegend schon, die stark wechselnden Landschaften sind aber immernoch faszinierend. Man kommt sich teilweise so vor, als wäre man viele hundert Kilometer weiter nördlich. Auch die Straße ist teilweise entsprechend - insbesondere im Bereich des Jössingfjords.

am Jössingfjord

am Jössingfjord

unterwegs nach Flekkefjord
Wir machen einen Spaziergang durch Flekkefjord. Das "holländische Viertel" ist eine sehr große geschlossene Gruppe aus den für die Sörlandstädte typischen weißen Holzhäusern. Die Läden schließen hier bereits um 16:00, so ist in den Straßen schon viel Platz.

Flekkefjord

Flekkefjord
Der Campingplatz Engnes liegt an einem See in der Nähe. Abends scheint sich der Sturm zu legen - hoffen wir das beste.


Dienstag - 4.09.2007 - Engsnes - Lindesnes


zum Südkapp
Am Morgen ist tatsächlich blauer Himmel und kein Wind. Unser erstes Ziel ist heute Lista Fyr. Dazu fahren wir ein Stückchen E39 (ein nagelneues Stückchen, man hat mit 2 Tunneln und einer Brücke den Weg um den Fedafjord abgeschnitten) und dann die 465 über Farsund. Das ist ein gutes Kontrastprogramm, denn diese Straße ist noch schmal und kurvig.

unterwegs nach Farsund

Lista Fyr
Ein größerer Tunnel ist allerdings auch bereits im Bau. Bei Lista Fyr machen wir eine 4-5 km Wanderung entlang der Küste. Der Weg führt vorbei an alten Grabhügeln und weniger alten deutschen Geschützstellungen.

Wanderung bei Lista Fyr

Wanderung bei Lista Fyr

unser Wagen bei Lista Fyr
Anschließend machen wir Mittagspause an einem der schönen Sandstrände (in Norwegen eine Rarität) zwischen Lista und Farsund. Nach einem weiteren Stop bei einem Areal mit alten Felsritzungen fahren wir über Lyngdal nach Kap Lindesnes.

Strand bei Lista

Strand bei Lista

Felsritzungen
In Lyngdal haben wir vor 9 Jahren einen Urlaub verbracht. Damals war die Nebenstrecke nach Lindesnes noch geschottert. Heute ist es eine Teerstraße. Bei Spangereid fällt uns ein sichtbar nagelneuer Kanal auf. Wir erfahren später, dass es sich um einen alten Kanal aus Wikingertagen handelt, der innen um das berüchtigte Kap Lindesnes führt. Die Reste des Kanals wurden freigelegt, der Kanal wieder hergerichtet. Seit diesem Sommer steht die künstliche Wasserstraße Sportbooten wieder zur Verfügung, für größere Schiffe ist er zu schmal. Am späten Nachmittag kommen wir nach Kap Lindesnes. Wir sind zum dritten Mal hier, seit unserem letzten Besuch hat man die touristische Ausstattung deutlich aufgerüstet.

Kap Lindesnes

Kap Lindesnes

Kap Lindesnes

Kap Lindesnes

Kap Lindesnes
Na egal, der Fußpfad zu den Nachbarklippen ist immernoch gratis und die kahlgewaschene Klippenlandschaft ist auch immernoch atemberaubend schön. Gegen jede Statistik sind wir hier zum dritten Mal bei Sonnenschein. Auf dem Rückweg verlassen wir den Pfad, landen im Morast und ich saue mir meine Klamotten ein - auch gratis. Bei Lillehavn in unmittelbarer Nähe des Kaps ist ein sehr schöner kleiner Campingplatz, gut und freundlich geführt und mit eigenem Mini-Naturhafen. Schöne Abendstimmung.


Mittwoch - 5.09.2007 - Lindesnes - Tonstad


im Zickzack durch Südnorwegen
Das Wetter sorgt sich doch sehr darum, dass wir nicht vertrocknen. Heute morgen hängt die Küste wieder in Wolken und es nieselt mal mehr mal weniger. Wir fahren zurück zur E39. Am Abzweig nach Lindesnes steht eine Mini-Kopie von Lindesnes Fyr im Kreisverkehr - für die ganz eiligen Touristen, denen der Weg zum Kap zu weit ist?

Mini Leuchtturm im Kreisverkehr
Wir fahren nach Mandal und machen einen Stadtbummel. Anschließend entscheiden wir uns wegen des unangenehmen Wetters, ein wenig mit dem Auto durch die Täler hier im Süden zu fahren.

in Mandal
Wir nehmen die 455 durch das Mandalen bis wir die 42 erreichen. Zurück nach Süden geht es durch das Lyngdalen (43) und hinüber nach Kvinesdal (461, sehr schön geführte Nebenstrecke).

unterwegs

unterwegs
Dort erreichen wir die alte Route der E39 (die neue Wegführung sind wir ja am Dienstag schon gefahren. Kurz vor Erreichen der neuen Trasse haben wir Blick auf die neue Brücke über den Fedafjord.

neue E39-Brücke am Fedafjord
Danach kommt etwas total unterirdisches: Die Auffahrt auf die neue E39 ist in Form eines kompletten Autobahnkreuzes im Berg eingebaut worden. Der Verdacht, das dieses Land irgendwie zu viel Geld hat, verstärkt sich beim Anblick dieser Anlage schon massiv. Wir fahren an Flekkefjord vorbei und entscheiden uns bei Sira spontan auf der alten Talstraße ins Sirdalen zu fahren. Es zeigt sich, dass diese Nebenstrecke (Umfahrung auf 486 und 42 ist möglich) eine wunderschöne Streckenführung entlang des unteren Sirdalen hat.

unterwegs

im Sirdalen

im Sirdalen

im Sirdalen

Sonne im Sirdalen

Eine Druckleitung für die Wasserkraft
Sie ist sehr schmal und in großen Teilen geschottert, hatte aber an diesem Mittwoch fast keinen Verkehr. Das Wetter spendiert uns großzügig ein paar Sonnenstrahlen und so wird dieses Stück zum Highlight des Tages. Wir fahren noch bis Tonstad und campen in einer Freizeitanlage eines christlichen Missionswerks. Abends bessert sich das Wetter.

ihr Chauffeur


Donnerstag - 6.09.2007 - Tonstad - Egersund


nach Egersund zur Fähre
Heute ist unser letzter Tag in Norwegen (für dieses Jahr) und das Wetter tut, als gäbe es hier nie etwas anderes als Sonnenschein. Wir fahren wieder auf Nebenstraßen nach Moi, wo wir einige Souvenirs einkaufen.

wo soll's denn hingehen

unterwegs nach Egersund
Anschließend weiter auf Nebenstraßen nach Hauge wo wir wieder auf die 44 treffen. Der folgen wir nun nach Egersund.

unterwegs nach Egersund

unterwegs nach Egersund
Wir besichtigen die hübsche Innen- und Altstadt. Um die Mittagszeit machen wir dann den Spaziergang nach Eigeröy Fyr, dem örtlichen Leuchtturm.

in Egersund

in Egersund
Es geht über zahlreiche Schafweiden bis auf die felsige Landzunge, wo der Leuchtturm in sehr exponierter Lage steht.

bei Eigeröy Fyr

bei Eigeröy Fyr

bei Eigeröy Fyr
Nach der anschließenden Mittagspause überlegen wir, wie wir die Zeit bis nachts um 01:30 (Abfahrt der Fähre) noch nutzen können. Nebenbei beobachten wir im Wasser vor uns ein Tier, das wir nicht genau identifizieren können. Ein Biber ist es nicht (kein platter Schwanz). Ist das ein Nerz?

was ist das?
Wir fahren wieder nach Egersund und besteigen den Varberg - das ist der örtliche Hausberg mit großem Sendemast. Von hier hat man tatsächlich einen sehr schönen Blick über die gesamte Bucht und die Stadt.

Blick auf Egersund vom Varberg

Blick auf Egersund vom Varberg
Danach fahren wir zum Fährhafen und bereiten unser Abendessen in der Pole Position der Wartespur zu. Wir bleiben noch bis ca. 22:00 allein, dann treffen langsam weitere Autos ein. Gegen 23:00 werden wir abgefertigt und warten dann noch eine ganze Weile auf dem inneren Hafengelände. Gegen 00:30 erscheint dann die MS Atlantic Traveller der Fjord Line und wir dürfen etwas später an Bord rollen. Wir fallen umgehend in die Betten, denn die Kabinen müssen morgen bereits um 9:00 (1h vor Ankunft) geräumt sein.


Freitag - 7.09.2007 - Hanstholm - Römö


durch Dänemark
Wir frühstücken gegen 8:00 und begeben uns dann an Deck. Die Nacht war relativ ruhig - es ist zwar windig, aber wir fahren vor dem Wind, darum schaukelt das Schiff nicht stark.

auf der MS Atlantic Traveller

auf der MS Atlantic Traveller

auf der MS Atlantic Traveller
Gegen 9:30 kommt an der Backbordseite der Mastercat von Masterferries schnell auf. Er überholt uns und läuft kurz vor uns in den Hafen von Hanstholm ein.

der Mastercat kommt

Fotografin und Fahrer

Hanstholm

der Bug vom Mastercat
Ein defekter LKW (Bremse fest) verzögert das Ausladen ein wenig, danach rollen wir ungehindert über Landstraßen durch Jütland gen Süden. Abgesehen von einer kurzen Mittagspause fahren wir durch bis nach Römö.

unterwegs in Dänemark
Nach einem Einkaufsstop fahren wir zum Campingplatz in Lakolk. Der ist schon gut gefüllt und wird am Samstag wohl komplett voll werden (fast 1000 Einheiten !!). Natürlich schauen wir am Strand vorbei.

der Römö-Damm

der Römö-Damm
Es ist recht stürmisch und daher sind noch nicht sehr viele Drachen in der Luft. Wir versuchen es und bauen prompt ein wenig Bruch. Das wird an diesem Wochenende nicht der letzte sein.


Samstag/Sonntag - 8./9.09.2007 - Drachenfest Römö

Am ersten Septemberwochenende, dessen Freitag bereits im September liegt, ist jedes Jahr das große Drachenfest auf der Insel Römö. Durch den riesigen, großenteils auch für PKWs freigegebenen Strand herrschen hier ideale Platzverhältnisse - keiner muss einem anderen zu dicht 'auf die Pelle' rücken. Am Samstag war leider immernoch recht stürmischer Nordwestwind, der auch einige heftige Regenschauer mitführte. Am Sonntag war das Wetter deutlich besser, der Wind bis zum Nachmittag ideal (dann wieder stärker). Die Bilder sollen einige Eindrücke geben und zeigen auch viele Drachen anderer Drachenbauer.

unser Womo mit Windturbine

eine Kette von Sentinels

Seegetier als Windsäcke

mein Salmon-Boxkite

Starkwindfliegen mit meinem bunten Maxi-Speedwing

Sanddrift

meine neue Lynnbox-Variation auf Jungfernflug

ein Parakite-Manlifter

Blick über den Strand

in der Mitte eine Bol mit Spinne
das Längliche unten ist ein dänischer Nahverkehrszug als Windsack

mein Brogden

Teddys und Kater als Parafoil

Riesen-Windturbinen

eine Mariechenkäfer-Sammlung
Am Sonntagabend ist der Campingplatz dann wie leergefegt. Wir genehmigen uns eine Pizza vom dänisch/deutschen Italiener und sortieren die Drachentaschen (und den Gestängebruch). Die Nacht wird wieder etwas unruhig. Es ist wieder Sturm aufgekommen, der kräftig über den leeren Campingplatz fegt und unser Wohnmobil schüttelt.


Montag - 10.09.2007 - Römö - Rüsselsheim


homeward bound
Heute geht auch unser Urlaub zu Ende. Wir fahren schon um 8:00 in Römö ab. Erster Halt ist der Drachenladen meines Vertrauens, Metropolis in Flensburg-Handewitt. Wir kaufen Ersatz für die am Wochenende gebrochenen Stangen und noch etwas Stoff für die nächsten Projekte. Danach geht es über Hamburg, Hannover, Kassel nach Rüsselsheim. Leider fangen wir uns bei Hamburg ein Regengebiet ein, das uns den gesamten Weg über begleitet. Das macht die Fahrt etwas anstrengend, wobei es sich bei Starkregen mit dem dicken Womo angenehmer fährt als im PKW - man sitzt höher und bekommt nicht so schnell Aquaplaning-Probleme.

Gegen 18:00 erreichen wir unsere Heimatgarage. Wir haben ca. 5.200 Straßenkilometer plus diverse Fährstrecken defektfrei überstanden. Wettermäßig können wir zwar nicht von einem echten Sommerurlaub sprechen, aber wir wollen nicht meckern. Wer nach Norwegen reist, muss auf jedes Wetter vorbereitet sein und das waren wir auch. Uns das eins mal klar ist - wir kommen wieder.

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